89. Nichts bleibt – und ich halte fest
- Armin Wick
- 12. Aug.
- 1 Min. Lesezeit

Wenn nichts mehr bleibt – und ich trotzdem festhalte
„Deine Erfahrung ist das einzige, was du wirklich besitzt.“
Als ich diesen Satz las, dachte ich zuerst:
Klingt schön. Beruhigend sogar.
Doch je länger ich darüber nachdachte, desto mehr brachte er mich ins Wanken.
Es ist nicht die Summe meiner Erinnerungen,
sondern nur die Erfahrung, die ich jetzt,
in diesem Moment mache,
die wirklich mir „gehört“.
Und selbst die lässt sich nicht festhalten –
sie fließt, verändert sich, entgleitet.
Vielleicht ist Besitz, so wie ich ihn verstehe,
tatsächlich eine Utopie.
Und genau das beunruhigt mich.
Was wäre, wenn morgen alles weg wäre?
Mein Haus, meine Möbel, meine Fotos, mein Konto.
Was bliebe dann von mir?
Ich will ehrlich sein: Der Gedanke macht mir Angst.
Nicht nur, weil ich an meinem Besitz hänge,
sondern weil ich glaube, dass andere von ihm abhängen –meine Familie, mein Umfeld.
Kann ich wirklich loslassen, ohne zu riskieren,
dass die Menschen um mich ins Leere fallen?
Vielleicht ist genau das die Herausforderung:
Nicht einfach loslassen,
aber auch nicht an Illusionen festhalten.
Zwischen Festhalten und Fließen leben
und lernen, was wirklich sicher ist –
nicht in Dingen, sondern in dem,
was ich im Moment erlebe.
Und du?
Was hältst du fest –
und was lässt du schon los?







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