17. Wenn Licht allein nicht reicht – Warum wir auch die Schatten brauchen
- Armin Wick
- vor 5 Tagen
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Wenn Sonnenschein zur Wüste wird
„Ewiger Sonnenschein schafft eine Wüste.“
Dieser kleine Teebeutel-Satz hat mich unerwartet getroffen. Ich liebe das Helle – das Funktionieren, das Leichte, das Harmonische. Und doch erinnert mich dieser Gedanke daran, dass nichts gedeiht, wenn es nur Licht gibt.
Wie Pflanzen brauchen auch wir mehr als Wärme: Regen, Stille, Erde – und manchmal sogar Sturm.
Warum sollte das bei mir anders sein?
Die Sehnsucht nach dem schnellen Zurück-ins-Helle
In Momenten von Traurigkeit, Unsicherheit oder Erschöpfung drängt mein Verstand oft: „Zurück ins Helle. Zurück zur Kontrolle. Zurück zum Lächeln.“
Aber vielleicht ist das Dunkle kein Fehler. Vielleicht ist es ein Raum, in dem sich etwas neu sortiert – leise, unaufgeregt und doch wichtig.
Was entsteht im Schatten?
Wenn ich schwierige Gefühle nicht sofort wegschiebe, beginnt oft ein leiser innerer Prozess.
Etwas wird klarer.
Etwas rückt an seinen Platz.
Etwas in mir hört auf, um Anerkennung zu kämpfen – und beginnt, gehört zu werden.
Krisen sind selten angenehm, aber oft ehrlich.
Und Ehrlichkeit schafft Tiefe.
Vielleicht ist das Dunkle nicht das Gegenteil von Leben, sondern der Boden, auf dem Neues Wurzeln schlägt.
Mir begegnen immer wieder Menschen, die glauben, sie müssten „gut drauf“ sein, um gut zu leben.
Und doch zeigt sich in Gesprächen, dass Entwicklung oft dort beginnt, wo wir uns nicht mehr vor unserem inneren Wetter verstecken.
Unsere Schatten müssen nicht verschwinden.
Manchmal wollen sie einfach anerkannt werden.
Ein Schluss, der weiterklingen darf
Vielleicht müssen wir nicht immer strahlen.
Vielleicht reicht es, da zu sein – mit allem, was uns ausmacht.
Und vielleicht entsteht genau dann jene stille Kraft, die uns nicht heller, sondern echter macht.
Lass diese Gedanken ein wenig nachwirken.
Manchmal beginnt Tiefe im ersten Moment, in dem wir nicht weglaufen.
Welche Botschaft versucht ein unangenehmes Gefühl dir im Moment mitzuteilen?
Was verändert sich, wenn du einen Schattenanteil neugierig beobachtest statt ihn zu bekämpfen?
Wo in deinem Leben entsteht gerade Tiefe – vielleicht genau dort, wo es sich nicht leicht anfühlt?








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