148. Lebe ich richtig – oder haben die "Big Five des Lebens" auch bei mir Bedeutung?
- Armin Wick
- 13. Nov.
- 2 Min. Lesezeit

Wenn wir am Ende zurückblicken – was bleibt ungelebt?
Ich habe von einem Buch gehört, das mich seitdem nicht mehr loslässt:
„The Top Five Regrets of the Dying“ von Bronnie Ware.
Darin erzählen Menschen, was sie am Ende ihres Lebens am meisten bereuen:
zu viel gearbeitet,
die eigenen Träume aufgeschoben,
zu selten Zeit mit Freunden verbracht,
Gefühle zurückgehalten,
und nicht mutig genug gewesen, um echt zu leben.
Diese fünf Punkte nenne ich für mich die Big Five des Lebens –
nicht als Checkliste, sondern als Spiegel.
Und in jedem Spiegel scheint durch, was vielleicht wirklich fehlt:
die Liebe, die wir nicht gelebt haben.
Man kann im Leben nichts versäumen – außer die Liebe.
Zu viel gearbeitet – war es die Liebe zu Menschen, zu Momenten, zu Nähe, die vielleicht von Aufgaben, Terminen und Leistung verdrängt wurde? War es Arbeit statt Begegnung, Funktionieren statt Berührung, Tun statt Sein?
Träume aufgeschoben – blieb die Liebe zu sich selbst, zu den eigenen Sehnsüchten und Möglichkeiten unerfüllt? Konnte jede verschobene Entscheidung, jeder unerfüllte Wunsch ein Stück Liebe sein, das wir uns selbst verweigerten?
Freunde vernachlässigt – wurde die Liebe in Freundschaft, das Geben von Zeit, Aufmerksamkeit und Präsenz, unbewusst versäumt? Blieben Gespräche, Nähe, echtes Dasein aus, und die Verbindung leer?
Gefühle zurückgehalten – blieb die Liebe, die sich zeigt, wenn man sich traut, verletzlich und echt zu sein, verborgen? Wurden Worte, Berührungen, Umarmungen stillgehalten, die eigentlich Liebe ausdrücken wollten?
Nicht echt gelebt – wurde die Liebe zum eigenen Sein, die Anerkennung der eigenen Einzigartigkeit, zurückgehalten? Haben wir uns hinter Erwartungen, Rollen, Bildern versteckt und uns die Erfahrung verweigert, wirklich wir selbst zu sein?
Vielleicht ist das, was wir am Ende wirklich bereuen,
nicht der verpasste Erfolg, nicht das unerfüllte Tun, nicht die Dinge, die wir nicht geschafft haben –
sondern die Liebe, die wir nicht zugelassen haben, in all den Facetten unseres Lebens.
Und vielleicht ruft genau das der Spruch:
Man kann im Leben nichts versäumen – außer die Liebe.
Nicht als Vorwurf, sondern als leiser Hinweis, hinzuschauen –auf das, was wir spüren, zulassen und schenken können, jetzt.
🪞 Zum Nachspüren
Wahrnehmung:Wo in deinem Leben spürst du, dass Liebe vielleicht fehlt – zu dir, zu anderen, zu Momenten, die gerade sind?
Zwischenraum:Was geschieht in dir, kurz bevor du dich entscheidest, Nähe zuzulassen – oder dich wieder zurückzuziehen?
Bewusstsein / Integration:Wie verändert sich dein Blick auf Arbeit, Träume, Freundschaften, Gefühle und dein eigenes Leben, wenn du sie durch die Brille der Liebe betrachtest – als das, was wirklich zählt?







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