70. Fette Hose, fettes Konto, leeres Leben – Warum weniger oft mehr ist.
- Armin Wick
- 5. Nov. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Aug.

„Je mehr Ballast ich abwerfe, desto leichter kann ich fliegen.“
Diesen Satz von meinem Teebeutel hat sofort etwas in mir ausgelöst. Vielleicht, weil ich gerade mitten in einem Prozess stecke, bei dem Loslassen eine große Rolle spielt.
Früher habe ich gedacht, dass mehr Sicherheit, mehr Besitz und mehr Verpflichtungen gleichbedeutend sind mit Erfolg und Stabilität. Ich habe mich an Jobs geklammert, die mir längst nicht mehr guttut haben – aus Angst. Angst, ins Leere zu fallen. Angst, nicht genug zu sein.
Als ich meinen letzten Job gewechselt habe, war das ein echter Wendepunkt. Es war nicht leicht. Ich habe gehadert, Listen geschrieben, Risiken durchgerechnet. Aber als die Entscheidung gefallen war, habe ich etwas gespürt, das ich lange nicht mehr gefühlt hatte: Luft. Raum. Freiheit.
Loslassen ist für mich nicht romantisch. Es ist unbequem, manchmal schmerzhaft. Aber ich habe gemerkt, dass Festhalten noch viel anstrengender ist. Mit jedem Schritt, bei dem ich etwas zurücklasse – sei es ein Projekt, eine alte Vorstellung oder sogar ein paar Dinge im Kleiderschrank –, fühle ich mich leichter.
Nicht komplett angstfrei, aber lebendig.
Vielleicht ist das der Punkt: Dass ich nicht mehr alles festhalten muss, um mich sicher zu fühlen. Dass Leichtigkeit nicht vom „Mehr“ kommt, sondern oft vom „Weniger“.








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