15. Die Grenzen im Kopf: Schluss mit der Jagd nach "Genug"
- Armin Wick
- 9. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Ein Plädoyer für den Perspektivwechsel

Es gibt diese Momente, an denen mich ein Gefühl der Enge packt. Es sind die Mauern meiner eigenen Gedanken, die mir zu schaffen machen. Der Lärm von Zweifeln, von Sorgen, das unangenehme Gefühl, etwas anders machen zu müssen, zu wenig zu sein – nicht erfolgreich, nicht gut oder nicht genügend. In diesen Situationen wirkt diese innere Begrenztheit plötzlich beunruhigend, und manchmal suche ich sofort nach Ablenkung.
Aber dann treffe ich auf den Satz, der alles kippt: „Hebt man den Blick, sieht man keine Grenzen.“
Diese Wahrheit ist so einfach, dass sie schmerzt. Sie erinnert mich daran, dass so vieles, was ich als feste Barriere empfinde – dieses ständige Gefühl des Mangels und des unerbittlichen Vergleichens – ein Konstrukt in meinem eigenen Kopf ist.
Wenn ich den Blick hebe – im Wortsinn, aber vor allem mental – dann verändert sich die Frequenz. Plötzlich ist da Raum, Weite. Die Mauer ist nicht zwingend verschwunden, aber sie wird unwichtig. Vor allem entziehe ich mich dem Diktat der Ego-Gedanken. Ich muss nicht mehr auf ihre ständigen Fragen antworten: Bin ich gut genug? Habe ich genug?
Wo genau führen mich meine Gedanken hin? Und worum soll es wirklich gehen?
Ist es dieses Erfolgreichsein, das Besserwerden, diese unendliche Jagd nach dem Genug, wohin das Ego mich lenken will? Mit dem gehobenen Blick wird der Lärm leiser. Ich schalte ab vom Bewertungsmodus und komme dem Gefühl näher, um was es im Leben wirklich gehen kann.
Ich erlebe das auch auf dem Motorrad: Schaue ich verkrampft aufs Vorderrad, wird die Kurve hart und eckig. Heben ich den Blick weit voraus, löst sich die Linie auf natürliche Weise – die Fahrt wird fließend, spielerisch.
Ich habe für mich gelernt: Wenn ich den Blick hebe – nach vorne und nach innen – ist es einfacher, im eigenen Tempo zu bleiben.
Die Herausforderung:
Schließe diesen Text. Nimm dir dann einen Moment und atme tief durch. Was ist gerade die eine "Mauer", die deine Gedanken aufbauen?
Wende deinen Blick ab vom Vorderrad (dem Ego) und richte ihn auf den Horizont (deine wahre Intention). Was ist der erste kleine Schritt, den du jetzt sofort tun kannst, um eine Spur flüssiger zu fahren?




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